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3-Gruppenwanderung Geschriebenstein

3-Gruppen-Wanderung auf den Geschriebenstein mit Hans Pammer, Helga Vabic und Karl Weinelt.

 

Ausgangspunkt war um 7 Uhr der Busbahnhof am Grazer Hauptbahnhof. Nach einem Zwischenstopp beim Park &Ride Webling, waren wir mit 49 Personen vollzählig und unterwegs nach Rechnitz, einer Marktgemeinde im burgenländischen Bezirk Oberwart mit rund 3.200 Einwohnern. Dort erwartete uns bereits BGM a. D. und Obmann vom Naturparkverein  Rechnitz, Engelbert Kenyeri, beim Cafe Rose. Nach dem Startkaffee trennten sich die Wandergruppe (21 Personen) mit Karl Weinelt und Helga Vabic und die Kulturgruppe (18 Personen) mit Hans Pammer und begleitet von Engelbert Kenyeri. Beide Gruppen trafen einander wieder bei der Aussichtswarte des Naturparks Geschriebenstein-Irrotkö. Der Geschriebenstein ist mit 884m die höchste Erhebung im Burgenland und gehört damit zu den österreichischen 7 Summits, aber auch jene Westungarns. Bereits 1891 wurde eine hölzerne Aussichtswarte errichtet, die 1913 durch eine Warte aus Stein ersetzt wurde. Mitten durch den Aussichtsturm verläuft die österreichisch-ungarische Staatsgrenze. Gemeinsam ging es zurück zum Parkplatz des Naturparks. Von dort fuhren wir zum Gasthof Schlossberg nach Rechnitz, wo wir das Mittagessen einnahmen.

Am Nachmittag gab es dann ein weiteres Highlight, einem Besuch im Weingut Koch, am Fuße des Naturparks und inmitten der südburgenländischen Weinidylle gelegen. Der Betrieb, den es seit mehreren Generationen gibt,  wird seit 1985 im Nebenerwerb geführt.  

Neben der Kulinarik gab es durch - musikalische Begleitung- einen beschwingten Ausklang.

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Die Gruppe mit dem Kulturprogramm startete am Hauptplatz und erfuhr gleich sehr viel über die bewegte Geschichte in dieser Region.

Durch Funde belegt, weiß man, dass das Gebiet bereits in der Früh- und Bronzezeit besiedelt war. Es folgten Kelten und Römer und schließlich gab es 1260 die erste urkundliche Erwähnung. Das Adelsgeschlecht Batthany brachte Rechnitz mit dem Entstehen zahlreicher Zünfte, allen voran den Stiefelmachern, wirtschaftlichen Aufschwung. Von der Arbeit der Stiefelmacher konnten wir uns dann auch im „Stiefelmacher- Museum“ überzeugen. Im Rathaus sahen wir dann auch noch den amtierenden Bürgermeister, Martin Kramelhofer. Ein paar Schritte vom Gemeindeamt entfernt, steht die im  Jahr 1654 erbaute Kirche , die der Hl. Katharina von Alexandrien geweiht wurde. Im Jahre 1850 wurde die Kirche restauriert und umgebaut. Der barocke Bau mit Stufengiebel im Süden hat einen Portalvorbau mit einem Wappen der Adelsfamilie Batthyány. Die Wandmalerei im Kirchenschiff stammt von Fritz Silberbauer (1935). Dort erfahren wir auch von der evangelischen Kirche, die nach  dem Toleranzpatent von 1781,1783 errichtet  und 1853 ausgebaut wurde. Einige Schritte neben der katholischen Kirche, steht die Synagoge (inkl. jüd. Schule),  welche während der NS Zeit nicht zerstört, sondern anderweitig genutzt wurde. Später diente das Gebäude als Feuerwehrhaus und ab 1990 als Wohnhaus. Man vermutet, dass jüdische Familien bereits im 15. Jhdt. hier lebten. Im 19. Jhdt. waren ca. 20 % der Bevölkerung jüdischen Glaubens. Nach dem 2. Weltkrieg kehrte nur eine einzige jüdische Familie nach Rechnitz zurück, Netti Blau mit ihrem Sohn und ihrer Tochter. Mehr Infos unter: https://www.gedenkweg.at/juedisches-leben-in-rechnitz-2

 

Vom ehemaligen Schloss in Rechnitz, welches 1945 zerstört wurde sind nur noch wenige Reste erhalten. Erwähnenswert ist noch die Freiheitssäule : "Von der Untertanenpflicht befreit, ein ewiges Denkmal 1848“. Diese wurde anlässlich der Bauernbefreiung 1848 aufgestellt, aber 1848 wieder abgetragen und erst 1898 wieder aufgestellt. Den heutigen Platz erhielt sie 1997.

Nach diesem Rundgang ging es mit dem Bus weiter, durch die Weingegend. Hier erfuhren wir allerlei über die Landwirtschaft und den Weinbau in der Region. Dann besuchten wir das wohl einzigartige „Wurlitzer Museum“ von Otti Varga. Dort kamen wir aus dem Staunen kaum heraus. Nach diesem informativen und abwechslungsreichen Programm fuhren wir Parkplatz des Naturparks um von dort noch eine kleine Wanderung entlang eines interessanten Steinlehrpfades zur Naturparkwarte zu unternehmen.

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Die Wandergruppe mit Karl Weinelt und Helga Vabic startete beim Badesee in Rechnitz.

Nach einer kurzen Weg-Einweisung durch Karl marschierten wir sanft ansteigend am Forstweg Richtung Geschriebenstein. Vorbei an naturbelassener Flora bewunderten wir verschiedene Blumen und Gräser. Wir durchquerten einen richtigen Eichenwald und genossen den Ausblick ins ungarische Tiefland.

Nach knapp 2,5 Stunden gemütlicher Wanderung erreichten wir nach gut 500 Höhenmetern die steinerne Aussichtswarte am Geschriebenstein. Hier trafen wir uns mit der zweiten Gruppe und verbrachten den Rest dieses schönen Tages gemeinsam.

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