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Auf den Spuren von Erzherzog Johann in St. Leonhard

Ein Spaziergang mit Gertraud Prügger. Vom Park des Palais Meran (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) durch die Leonhardstraße, vorbei beim Girardihaus, zu den gründerzeitlichen Vorgärten und Innenhöfen in die Beethovenstraße (Karajan-Haus) bis zum Park des Literaturhauses, Elisabethstraße 10.

Nach Überprüfung der Covid - Auflagen (3 G) begrüßt Gertraud Prügger im Namen der Grazer Naturfreunde 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Führung beginnt im Meranpark beim Palais.

 

Das Palais wurde von 1841 bis 1843 von Georg Hauberisser dem Älteren errichtet. Das spätklassizistische Palais steht  auf den Gründen eines ehemaligen Meierhofes. Es war Wohnpalais von Erzherzog Johann, der hier am 11. Mai 1859 verstarb. Bis 1939 wurde es von seinen Erben bewohnt. 1939 verkaufte Johann Graf Meran den Grazer Stammsitz an die Reichsfinanzverwaltung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges richtete die britische Besatzungsmacht der Steiermark hier ihr Hauptquartier ein. Erst nach dem Staatsvertrag von 1955 und dem Abzug der Engländer konnte die Republik Österreich das Palais übernehmen. Das Palais Meran beherbergt seit 1963 die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

 

Der Meranpark diente einst Erzherzog Johann zur Erholung und wurde 2018/2019 über eine Initiative eines Bürgerbeteiligungsverfahrens von der Stadt revitalisiert. Den Großteil der rund 11.000 Quadratmeter großen Anlage macht ein intakter Innenstadtwald aus. Er bietet Tieren inmitten der Stadt einen wertvollen Rückzugsraum. Auch der Kroisbach fließt hier oberirdisch. Das historische Eingangstor nahe dem Parkhotel, das 1980 zugemauert worden war, wurde im Zuge der Sanierung wiedererrichtet.

 

Vis a Vis vom Park befindet sich das Parkhotel, welches seit 1933 im Besitz der Grazer Familie Florian ist. 1574 erstmals als Gasthaus erwähnt, wurde es als  Gasthof „Zur goldenen Birn“ stadtbekannt und auf der Einfahrtsstraße aus Ungarn, der Leonhardstraße, eine wichtige Übernachtungsstätte.

 

Im Schatten des Waldes erklärt uns Gertraud Prügger anhand einer historischen Abbildung,  dass die  gründerzeitlichen Vorgärten im 19. Jahrhundert im Zuge der städtischen Entwicklung in Graz entstanden sind. Nach Schleifung der Stadtmauern und der Öffnung der Altstadt wurden die ländlich geprägten Vororte eingebunden.

Zusätzlich entstand durch die Industrialisierung Bedarf an Wohnraum. Nach einem 1875 von Josef Wastler erstellten Regulierungsplan wurden hier  mehrstöckige, repräsentative Wohnhäuser in Blockrandbauweise errichtet. Im Inneren mit Grünanlagen  und straßenseitigen Vorgärten. In diesem Zusammenhang wurden auch Landesbaudirektor Martin Ritter von Kink  und Bürgermeister Moritz Ritter von Franck  erwähnt

 

Nach der Geschichte über das Norica-Haus (ehem.Profosenhaus ) besuchen wir den Innenhof und neuen Gastgarten des Gasthofs „Schwarzer Adler“.

Eingehend wird dann über das Girardihaus und dessen Geschichte gesprochen. Das Haus in der Leonhardstraße 28 wurde 1987 wegen seiner Besonderheit als Beispiel für barocke Vorstadtverbauung unter Denkmalschutz gestellt. Viele Grazerinnen und Grazer haben ihre Stimme für den Erhalt des Hauses erhoben und es gab auch eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung für die Rettung des Hauses. Z.B. http://www.girardihaus.at/

Nunmehr soll das Haus entsprechend saniert werden.

 

In der Beethovenstraße widmen wir uns dem Karajan Haus, einer 1861 von Jakob Bullmann errichteten  Zinsvilla. Und dann sehen wir uns die verschieden gestalteten Vorgärten in dieser Straße an.

 

In der nach Kaiserin Elisabeth benannten Straße fällt unser Blick zuerst auf das Palais Kottulinsky, bevor wir unser Augenmerk auf das Literaturhaus richten. Gertraud Prügger macht uns auf das Wappen an der Fassade aufmerksam und erläutert im kühlen Inneren des Hauses, dass es sich hier um das ehemalige Stadtpalais der Familie Mayr-Melnhof handelt, welches im Jahr 1852 erbaut wurde.

 

Mit einem Blick auf den Park des Literaturhauses endet die interessante und professionelle 2-stündige Führung von Gertraud Prügger.

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